In üblich kurzer Zeit war unsere Motiprüfung für Such-, Geländesuch- und Sanitätshunde ausgebucht. 15 Teams starteten im Hägliloo-Revier im Beringer Randen. Wie alle Jahre war uns der Nebel treu.
Immerhin, es regnete diesmal nicht – für unsere Figurantinnen Christine, Claudia, Brigitte, Gigi, Lucia und Marianne doch viel angenehmer. Die Kälte kroch auch so unter die Kleider trotz langer Unterhosen, Thermokleider, Kappe, Handschuhe und Schlafsack samt Hülle. Doch der HV BunterHund ist verwöhnt: Unsere Figurantinnen melden sich Jahr für Jahr freiwillig und ermöglichen die Prüfung.
Als Bewerterinnen des Personenreviers standen wieder Silvia, Martina und Karin Schäfer im Einsatz. Wie immer mass das Revier 500 Meter in der Länge, 120 Meter in der Breite. Zwei Personen und ein Gegenstand waren zu suchen. Bei einigen legten wir die Bringsel auf, andere brachten wie die Profis das am Halsband angehängte Bringsel. Nach der Abgabe bei den Hundeführern rannten die Hunde zu den gefundenen Personen oder zum Rucksack. Andere Vierbeiner zeigten mit Verbellen an. Den Rucksack zu verbellen bereitete zwei Hunden etwas Mühe. Dies ist auch ungleich schwieriger aufzubauen. Gefundene Menschen können belohnen, der Rucksack kann das trotz KI noch immer nicht.
Der Rucksack lag für die erste Hälfte der Startenden bei einer markanten Wurzel. Für Bringsler wie Eliot ist das Anzeigen des Gegenstandes oft einfacher als für Verbeller.
Karin Schäfer eröffnete den Reigen um 7:30 Uhr mit ihrem jungen Labi Tim. Aus dem Welpen von vor zwei Jahren ist ein stattlicher Rüde geworden. Er wuchs definitiv in die Schabracke seiner Vorgänger hinein. Turbo-Tim musste noch verarztet werden, zum Glück ist alles wieder gut verheilt.
Auch dieses Mal war das Startfeld breit gefächert. Die kleinste Startende war die Cockerlady Imani. Sie stand den grossen in nichts nach, raste auf ihren kurzen Beinen strahlend durch den Wald und kam locker in den vorgegebenen 25 Minuten ans Ende des Reviers. Auch zu den Kleinen zählten «les deux Français», die Epagneuls Bretons Eliot und Georg, zwei fleissige kleine Feger. Zu den Mittelgrossen gehörten die beiden Toller, Pumba und Meiyo; die drei Labis, Tim, Yva und Siri; ein Goldi, der junge Merlin; der Flat, Tango, und ein Aussie namens Chili. Auch sie sprangen engagiert durch den Wald. Die Grössten, Beauceron Matisse; die beiden Deutsch Drahthaar, Portos und D’Artagnan; und der weisse Schäfer, Aurel, zeigten vollen Einsatz. Sie tragen ungleich viel mehr Gewicht durchs Revier. Schwer zu sagen, wer am meisten leistet. Unwichtig – sie alle gaben alles, unsere treuen Seelen auf vier Pfoten.
Auch unser Küchenteam gab wieder alles. Karin Spengler und ihr Mann Rolf fuhren erneut mit ihrem Wohnmobil vor und stellten es zur Verfügung. Nach kurzem Intermezzo tat auch die Gasheizung. Welche Wohltat für Karin, wenn sie dem nasskalten Nebelwetter entfliehen und sich etwas aufwärmen konnte. Sie stand den ganzen Tag an der Kälte, bewegte sich wenig und sah kaum etwas von den Arbeiten. – Die heissen, von Karin und Martina gekochten Suppen, Kürbis und Maroni, waren wunderbar; ebenso die von ihnen gebackenen Kuchen. Leider fehlen hier aktuelle Fotos, dem Autofokus der Kamera war es wohl zu feucht. Weichzeichnen à la Hamilton ist nur der Vorname, unbrauchbar, delete.
Gut die Hälfte der Startenden suchte im Metallrevier zudem nach dem von Rolf versteckten Metall. Für die Suche im 100 Meter auf 50 Meter grossen Feld standen den Teams 15 Minuten zur Verfügung. Die meisten brauchten keinen Bruchteil der Zeit, um das Rohr zu finden. Die einen Hunde verbellten es, andere brachten oder bringselten es. Alles erlaubt, nur gefunden will es sein.
Diesmal waren nur zwei BunteHunde am Start. Einige unserer Vierbeiner sind noch zu jung, andere schon älter und ein 500 Meter-Revier ist zu viel für sie. Nächstes oder übernächstes Jahr starten vielleicht unsere Jungspunde. – Das ist der Lauf der Zeit.
Am Nachmittag schaute die Sonne doch noch kurz bei uns vorbei. Die Stimmung war locker und fröhlich, es wurde gefachsimpelt, Erfahrungen wurden ausgetauscht, einige trafen auf alte Bekannte, mehrfach hörte ich «weisst du noch…?». Schön, wenn man sich nach Jahren wieder sieht. Ein gelungener Anlass, so der Tenor der Rückmeldungen. Es sei eine Chance für alle, eine Prüfung zu laufen, mit Nervosität wie in echt; fremdem Wald; unbekannten und vermummten Figurantinnen; der Möglichkeit, Bringsel aufzulegen; Hilfe zu bekommen, falls nötig, und den Hund in dieser Prüfungssituation mit Futter belohnen zu dürfen.
Der Aufwand ist beträchtlich: Jägerschaft und Waldbesitzer anfragen, Helfer suchen, Einladung kreieren, Zeitplan erstellen, Verpflegung organisieren, Wege und Wald beschildern, Material bereitstellen, säubern und trocknen. Und doch, es lohnt sich. Allen Helfenden und Startenden sei grossen Dank!
Fürs nächste Jahr steht das Datum: Sonntag, 9. November 2025.
Silvia
Feedback zur Motiprüfung von Elisabeth Schlitner, einer Hundeführerin
«Danke vielmals für das lässige Prüfungstraining. Es hat mir mega Spass gemacht. Für mich wäre es vielleicht auch nächstes Jahr nochmals eine Gelegenheit. Ich kann meinem Hund Wichtiges vermitteln, wenn es ein anderer Wald ist als im Training, andere Figuranten da sind, usw. und er trotzdem seinen Job gut erledigen kann. Ich glaube, meine Hunde haben das beide gut gemacht. Es ist mega schön gewesen. Auch mein D’Artagnan, der eigentlich an Prüfungen jeweils nicht auf mich gehört hat, hat definitiv auf mich gehört. Aber ich konnte ihm den Ball zeigen. Das hat er einmal gesehen und dann fand er, OK ich komme. Dann läuft es bei ihm. Es ist speziell. Jänu, es ist, wie es ist, es ist ein Lebewesen. Auch das Aufgenommen werden durch Eure Leute, die beim Camper waren und das Ganze koordiniert hatten, war der Hammer. Alle waren willkommen. Man konnte mit allen gleich ein Gespräch beginnen.
Was ich auch noch erwähnen möchte: Die ganze Verköstigung, die übrigens ganz ganz fein war, einem Tierheim zu Gute kommen lassen, das ist toll. Es kam so viel Geld zusammen, weil ihr so ein gutes Herz habt für Tierheim-Tiere. Die brauchen definitiv Unterstützung. Dass ihr das so gemacht habt, ist für mich sehr beeindruckend. Ich spürte eine grosse Zufriedenheit und habe eine Erfülltheit aus dem ganzen Tag gezogen. Auch bin ich stolz, dass meine Hunde die Ausbildung richtig umgesetzt haben. Sie wissen, was sie zu tun haben, wenn sie geschickt werden. Ebenso wie freudig sie ihre Arbeit machen. Das ist für mich immer eine Genugtuung für diesen grossen Aufwand, den man hat, bis man soweit ist. Einer der schönsten Aufwände, den ich im Leben habe. – Danke Euch vielmal! »
Übrigens zur Spendenkasse
In der Spendenkasse für die Suppen, Kuchen und Getränke landeten sage und schreibe 390 Franken. Herzlichen Dank Euch allen! Beim Tierheim Schaffhausen ist das Geld sicher in guten Händen.